8. November 2014

9. Fazit: Rein oder nicht rein, das ist hier die Frage

Nicht vergessen, morgen fällt ein Kapitel aus. Der Verlag bat mich, eine Passage aus der Testleseaktion herauszunehmen, weil der Text nicht vollständig im Netzt stehen soll. Nachvollziehbar, aber umständlich. Ich werde euch morgen also erzählen, was ihr verpasst, sodass nächste Woche ohne inhaltliche Lücke weitergelesen werden kann.

Als kleine Entschädigung gibt ‘s dafür die Enthüllung des Covers. Und ich darf einige Variationen und Vorläufer zeigen, mit freundlicher Genehmigung der Agentur, die das Cover entwarf. Außerdem werde ich den Arbeitstitel des Romans verraten, den ich mir ausgedacht habe, bevor es zu “Nacht ohne Namen” kam. Wie es überhaupt dazu kam? Wird auch morgen erzählt.

Jetzt aber zum Fazit eurer Testleserschaft von letzter Woche. Ihr habt eine unschöne Wortdopplung (“Drehtür”) ausfindig gemacht, die ich nun eliminiert habe. Auch ein Tippfehler fiel auf, der inzwischen beseitigt ist. Von Laurence kam ein Kritikpunkt bezüglich der Pultdamen in der Kanzlei der Unterwelt, der mich ins Grübeln brachte. Tatsächlich sind gelangweilte, bürokratische Sekretärinnen genau so, wie man sie erwartet, also ein bisschen klischeehaft. Da die gesamte Unterwelt aus den Vorstellungen der Menschen besteht, sind Klischees zwar die logische Konsequenz, aber es geht ja nicht nur um Logik, sondern auch um Ästhetik, um das Lesevergnügen, das durch neuartige Ideen gekitzelt und gekrault werden will.

Nun überlege ich, die Pultdamen einer Generalerneuerung zu unterziehen.  Sie könnten freundliche, vielleicht auch männliche (oder geschlechtsunspezifische?) Gestalten werden, deren Sprachschatz auf “Ja, nein”-, “Wenn, dann…”- und “Entweder, oder…”-Sätze begrenzt ist. Was meint ihr? Sollen neue Sekretäre rein oder die alten drinnen bleiben?

 

Fragt kraulbedürftig und kitzelwillig:

Jenny

Kommentare

8 thoughts on “9. Fazit: Rein oder nicht rein, das ist hier die Frage

  1. Hallo Jenny,

    es gibt ja auch Klischees, die so klischeehaft sind, dass sie schon wieder gut sind. Von daher hat mir die Pult-Dame sogar gefallen.
    Und warum sollte man nicht mit den Klischees spielen. Vielleicht kommt die Dame ja noch einmal vor und dort überrascht sie mit einer völlig unerwarteten Reaktion auf eine Situation. Vielleicht wird sie beim spazieren gehen gesehen und hilft einer alten Dame über die Straße? Privat sind solche Leute ja gaaanz anders ;-)

    Viele liebe Grüße
    Laurence

  2. Na, das ist doch mal eine eindeutige Reaktion, vielen Dank für euer Feedback! Wenn Coco selbst mal am Empfang war und die griesgrämigen Prototypen der Zunft verzeihen kann, dann ist das in meinen Augen eine Absolution fürs Klischee :)
    Ich werde die Pultdamen also vorerst so lassen… vorerst.

  3. Also ich war auch mal am Empfang und ich habe mich immer bemüht alle Menschen freundlich und zuvorkommend zu behandeln. Deswegen würde ich mich freuen wenn es auch mal einen netten und hilfsbereiten Empfangsmenschen in Büchern geben würde. Allerdings verstehe ich auch das Klischee. Viele sind wirklich schon so gelangweilt davon immer wieder das selbe zu tun und zu sagen das sie einfach nur noch maulen und zickig sind.

  4. Also ich habe ähnlich gedacht wie du zuerst, nämlich dass die Wesen (oder wie soll man es nennen?) ja eine Art Projektion von Nickis Erwartung sind und daher passend klischeehaft. Schließlich ist auch Tallis ein Klischee des gutaussehenden Retters, aber genau das ist ja beabsichtigt.
    Also, meiner Meinung nach sollte die gelangweilte Sekretärin bleiben.

  5. Ich hab mir die Szene grad nochmal durchgelesen und finde sie gut. Das leicht Klischeehafte gefällt mir eigentlich. Und irgendwie erinnert es mich an die Vogonen aus “Per Anhalter durch die Galaxis”. Mich würde zwar deine neue Idee in der Ausführung sehr interessieren, aber ich würde trotzdem das Puddingtörtchen behalten wollen.

  6. Ich mochte das gelangweite puddingtörtchen eigentlich ganz gerne… Würde sie drinlassen, ein bisschen klischee ist doch mal ganz schön ^^ Deine neue idee mag zwar logischer sein, aber ich glaube sie ist zu komplex und würde das ganze zu sehr in den vordergrund drängen…

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